Niveauregulierung
Eine Niveauregulierung im Fahrwerksbereich ist die um einen Regelkreis erweiterte, reine Steuerfunktion, die einen voreingestellten bzw. festlegbaren Sollwert stets zu halten versucht.
Bauteile
Sensor(en)
Hierzu sind neben den reinen Stellgliedern (z.B. Magnetventile) auch Sensoren erforderlich um das "Ergebnis" der Steuerung durch die Magnetventile auch kontrollieren zu können Bei Abweichungen vom Sollwert (z.B. bei der Kalibrierung des System eingestellte Fahrzeughöhe und auf "2" abgespeicherte Fahrhöhe) wird nachgesteuert bis der Sollwert erreicht ist. Wie häufig bzw. genau dies erfolgt, kann oftmals über eine Sensibilitäts-Einstellung eingestellt werden.
ECU/Steuergerät
Als "Gehirn" des System sorgt die ECU (Electronic Control Unit = engl. elektronische Steuereinheit) für die Verarbeitung der Eingangs- Signale in Ausgangssignale. Die Art und Weise wie diese Verarbeitung erfolgt wird Algorithmus genannt. Diese Handlungsvorschrift legt dann z.B. fest wie lange das Magnetventil AUF an Luftfeder 1 aktiviert wird, wenn vom Sensor bei Luftfeder 1 eine Abweichung unter dem Sollwert festgestellt werden. Dieses ständige Abgleichen nennt sich Regeln, das reine befüllen oder entleeren der Luftfeder ist nur Steuern. Das Steuern "mit Hirn" ist dann das Regeln, welches durch die ECU erfolgt.
Zur korrekten Verarbeitung in der ECU werden im Airride Bereich Druck-, Temperatur-, oder Wegsignale eingesetzt, die von der mechanischen Einheit immer in elektrische Signale umgewandelt werden. Das Signal eines Drucksensor kann also durchaus ähnlich aussehen wie das eines Wegsensors und umgekehrt. Hier können auch weitere bzw. andere Sensoren eingebunden werden, z.B. der Drucksensor an der Druckluftversrogung (Druckbehälter/Lufttank) zur Steuerung des Kompressors über das Kompressorrelais.
Allgemein erfolgt der Datenfluss nach dem EVA-Prinzip (Eingang --> Verarbeitung --> Ausgang).
Aktoren/Stellglieder/Magnetventile
Sie stellen das Stellglied zur Umsetzung der elektrischen in mechanische ECU-Signale dar und werden je nach Art direkt oder z.B. über ein Relais dar.
Dabei stellt z.B. auch ein Kompressor ein Stellglied/Aktor dar, der im Regelkreis für den Betriebsdruck im Lufttank agiert.
Vorteile
Der entscheidenste Vorteil ist der hohe Komfort. Einmal eingestellt, muss sich der Fahrer nahezu nicht mehr um die Kontrolle und Nachregelgung evtl. Luftverluste, Höhenänderungen durch Ladungsänderung, unebener Untergrund, usw. kümmern.
Dies erleichtert gerade eine alltägliche Nutzung mit vielen Beladungsänderungen (Personen, Ladung, oder auch bei Anhängerbetrieb) und sorgt damit für eine gleichbleibende Achskinematik. Dies wiederum vermeidet den sonst erhöhten Reifen- und Lagerverschleiß, wenn die Achskinematik durch Beladungsänderung nicht im optimalen Bereich arbeiten.
Auch die gleichmäßige Höhenregulierung an allen Achsen bzw. Luftfedern simultan um den erforderlichen Wert erhöht den Komfort in der Bedienung.
Durch elektronische Änderungen in der ECU (z.B. über eine App, Bedienfeld oder per Tastenkombination) lassen sich z.B. weitere Einstellungen vornehmen. Dazu gehört auch der Betriebsdruck im Lufttank. Falls je nach benötigtes Luftbalgvolumen auch ein geringerer Druck ausreicht, würde sich die Laufzeit des Kompressors durch einen niedrigeren, eingestellten Lufttank-Betriebsdruck verkürzen lassen. Auch die bereits erwähnte Sensibilität der Lageregelung ist für den Alltagsbetrieb mit etwas mehr Freigängigkeit an den Rädern Materialschonender, da die Magnetventile weniger oft arbeiten müssen und erforderliches Luftvolumen vom Kompressor nicht zusätzlich zur Verfügung gestellt werden muss.
Gerade im Bereich "Fitment" kann der erforderliche Abstand zwischen Rad und Karosserie gut eingestellt und gehalten werden und vermeidet so unliebsamen Kontakt dieser beiden.